Göttin der Blüte oder Pflanzenwelt einer bestimmten Region.





Pflanzenwelt einer bestimmten Region und Göttin der Blüte oder der “Guten Hoffnung”.





Pflanzenwelt der “Guten Hoffnung”?





Exkursionen durch Pflanzenwelten gibt es viele: Frühblüher, Küchenkräuter, Orchideenwanderung oder Baumbestimmung im Winter. Mit etwas Abstand sind diese Pflanzenwelten auch Menschenwelten, Tierwelten, Technikwelten. Sie sind unendliche Welten in einer Welt, mit endlosen Möglichkeiten diese zu durchstreifen. Doch die Zeit, diese zahllosen Wege zu gehen, ist begrenzt. Entscheidungen sind unvermeidbar.

Ich habe mich entschieden, in Flora Abortivum Europae, Wege entlang von Pflanzen vorzuschlagen, die in Europa zum Schwangerschaftsabbruch genutzt wurden und werden. Sie bewegen sich durch konkrete Landschaften und diffuse Wissens- und Machtkonstrukte. Sie versuchen Routen und Stationen zu finden, die Verknüpfungen von Pflanzen- und Menschenkörpern und Menschen- und Pflanzengesellschaften erkennbar machen.

Exkursion heißt herauslaufen, den Standpunkt zu reflektieren, den Standpunkt zu ändern, sichtbar sein im Sehen, auf etwas zusteuern und daran vorbeilaufen. Exkursion heißt sich zu verorten, zu orientieren, zu positionieren.

Julia und Constanze begleiten mich auf der Suche nach dem Sadebaum durch Parkanlagen, Klosterpläne und Eigenheimsiedlungen, durch Verbindungen von biologischen Klassifikationssystemen, gesellschaftlichen Moralvorstellungen und der systematischen Verdrängung von Frauen aus den aufkommenden Naturwissenschaften und der Medizin.

Ökonomie und Ökologie der Reproduktion teilen die Momente des Wachstums und des Vergehens. Die Exkursion wird dem Ringen um die dazu nötigen materiellen und ideellen Ressourcen nachgehen.

Planzen scheinen sich selten aktiv zu bewegen. Mit dem Kolonialismus haben Menschen viele Pflanzen mobilisiert. Sie mit und ohne Intention über große Entfernungen transportiert und angesiedelt. Ihre Raum- und Wissensumwelten wurden verändert. Sie wurden instrumentalisiert.